Der 5. August des Jahres 1884 brachte für die Gemeinde Eppendorf ein bedeutendes und für die Zukunft des Ortes besonders wichtiges Ereignis: Das Gemeindevorstandsmitglied Hermann Uhlig berief an jenem Tag einige Herren aus Eppendorf zu einer Versammlung ein, um die Notwendigkeit einer organisierten Brandbekämpfung zu verdeutlichen.
Anlass dazu gab es genug, war es doch im Jahre 1883 zu drei verheerenden Großbränden gekommen, welchen drei Bauernhöfe, teils mit Viehbestand, zum Opfer fielen. Selbst ein Kuhhirte befand sich darunter.
Die geladenen Herren waren von den Tatsachen überzeugt und erklärten sich einverstanden eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Hermann Ebelt wurde deren erster Kommandant. Schon am 19. August wurde die erste praktische Übung festgelegt, da sich 33 weitere Mitglieder gefunden hatten. Am 10. Dezember 1884 trat Hermann Ebelt sein Amt an den Kaufmann Oskar Uhlig ab.
Bereits am 05. September 1885 wurde die alte Wagenspritze durch eine neue abprotzbare Handdruckspritze der Chemnitzer Firma Baldauf ersetzt.
Am 10. Mai 1887 wurde die Wehr nach eingehender Prüfung in den Chemnitzer Kreis- und Landesverband aufgenommen. Im selben Jahr übernahm Herr Oswald Uhlig die Führung, die er 1889 Herrn Hermann Eichler übertrug. Dieser tat es bis Mitte 1893. In jenem Jahr wurde an der alten Eppendorfer Turnhalle ein Steigerhaus erbaut, welches zum Aufhängen der Schläuche nach Einsätzen diente. Desweiteren wurden an ihm Abseilübungen durchgeführt.
Unter der Führung des nachfolgenden Kommandanten, des Fabrikbesitzers und späteren Branddirektors Herrn Richard Wittich, wurde eine mechanische Schiebeleiter gekauft und nach Fertigstellung der örtlichen Wasserleitung ein Hydrantennetz mit 47 Stück errichtet. Eine erste neu verlegte Klingelleitung zur Alarmierung verband 9 Kameraden.
Am 29. August 1896 wurde durch den Gemeinderat Eppendorf die Feuerlöschordnung in Kraft gesetzt. In ihr wurden genaue Regelungen für die Pflichtfeuerwehr Eppendorf aufgeführt. So wurden zum Beispiel alle männlichen Einwohner zwischen dem 19. und 26. Lebensjahr zu einem ca. 100 Mann starken Korps einberufen.
Am 20. und 21. Juni 1914 wurde in Eppendorf der 47. Kreisfeuerwehr–Verbandstag abgehalten. Es war für das Dorf ein unwahrscheinlicher Festakt.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Feuerwehr Eppendorf zu ca. 115 Brandeinsätzen, auch überörtlich, gerufen.
Ein bedeutungsvoller Tag war auch der 15. April 1928: Die Wehr erhielt eine Flader‘sche Motorspritze. Unter großer Anteilnahme wurde sie übergeben, stellte sie doch eine enorme Verbesserung der Feuerlöschgeräte dar.
Nachdem schon 1924 ein motorbetriebenes Einsatzfahrzeug angeschafft wurde, verbesserten sich die Einsatzmöglichkeiten durch den Ankauf eines automobilen Mannschaftswagens AUDI 14 mit 35 PS im Jahre 1928 weiter. Er war bis zum Jahre 1955 im Einsatz.
Im gleichen Jahr trat Branddirektor Wittich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Wehr–Hauptmann Heinrich Gerlach wurde sein Nachfolger und sein Stellvertreter Feldwebel Hermann Fischer.
Bis zu ihrem 50jährigen Bestehen im Jahre 1934 musste die Wehr 171 Male tätig werden.
Am 25. Februar 1936 wird die FF Eppendorf dem „Landesverband Sächsischer Feuerwehren e.V.“ angeschlossen. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt einen Mannschaftsbestand von 55 Wehrleuten. Durch den Reinerlös des Heimatfestes 1936 wurde eine Alarmanlage errichtet, so dass jeder Kamerad eine Alarmanlage im Haus hatte. Für die damalige Zeit und für unsere Umgebung eine einmalige und sensationelle Sache. Der 2. Weltkrieg brachte auch für die Feuerwehr Eppendorf schlimme Zeiten. Deutlich wurde dies, als die nicht zur Wehrmacht eingezogenen Kameraden im Februar 1945 zum Brandeinsatz in das von Bomben zerstörte Dresden beordert wurden und sie so das grauenvolle Szenario des Krieges kennenlernen mussten. Auch unter den Weltkriegsgefallenen befanden sich Feuerwehrkameraden aus Eppendorf.
Der Fahrzeugbestand der Wehr wurde 1945 durch einen Mercedes-Benz der Wehrmacht aufgestockt. Er wird zum Mannschaftswagen umgebaut und war bis ca. 1949 im Einsatz.
1948 wird ein weiteres, ehemaliges Sanitätsfahrzeug der Wehrmacht, der Feuerwehr Eppendorf überlassen. Es ist ein Opel 3,6 Liter und wird in Jöhstadt von der Firma Flader zum Löschfahrzeug mit Mannschaftstransport umgebaut. Dieses Fahrzeug wurde 1988 an die FF Leubsdorf übergeben.
1959 feiert die Wehr ihr 75jähriges Bestehen. Eine Großübung am damaligen „Planet Wäschekonfektion Eppendorf“ war der Höhepunkt der Festtage.
Ernst wurde es einige Tage später, als der Dachstuhl des Einzelbauern Plotz von Kinderhand entzündet in Flammen aufging. Trotz großer Trockenheit konnte im Zusammenwirken mit der „Kranich Schuhfabrik“ Betriebsfeuerwehr der Brand eingedämmt und die umliegenden Stallungen gerettet werden.
Da das Feuerwehrdepot am ehemaligen Leninplatz nicht mehr ausreichte, wurde in den Jahren 1974 – 76 aus dem ehemaligen Stützpunkt des VEB Kraftverkehr am Rathaus ein neues Depot geschaffen. Zum Fahrzeugbestand kam ein neuer LF ROBUR LF 8–TS 8/StA.
Er war bis zum Jahre 1994 im Einsatz. 1982 wurde der Eppendorfer Wehr ein Tanklöschfahrzeug TL 40 auf Basis des sowjetischen LKW Typ SIL zugeteilt. Das mit 2400l Wasser ausgerüstete Fahrzeug stellte zur damaligen Zeit eine echte Bereicherung der Einsatzmöglichkeiten dar. Es war bis 1990 im Einsatz.
Als im Frühjahr 1983 die FF Eppendorf zur Stützpunktwehr erhoben wurde, machten sich erneut Baumaßnahmen erforderlich, da eine große Technikausrüstung mit der Bestimmung einherging.
Im Winter 1986 begannen die Baumaßnahmen. Am 02. Dezember 1988 war es vollbracht: Eines der modernsten Gerätehäuser jener Zeit wurde seiner Bestimmung übergeben. Fahrzeughallen für 7 Löschfahrzeuge, ein Schlauchturm von 25m Höhe, Werkstatt-, Schulungs-, Umkleide- und andere funktionelle Räume wurden geschaffen. Zimmer für Atemschutz, Funk, Bekleidung und Ausrüstung, sowie ein Lager für Schläuche, Netz- und Ölbindemittel waren ebenso vorhanden wie eine kleine Küche und die Florianstube. Über den Fahrzeughallen wurden noch zwei moderne Wohnungen ausgebaut und an aktive Kameraden vergeben.
Die folgenden Jahre waren geprägt von vielen Neuanschaffungen an Fahrzeugen und technischen Geräten:
Im Jahre 1990 wurde ein gebrauchter LO ROBUR von der damaligen NVA übernommen. Ausgerüstet mit Seilwinde, hydraulischen Rettungssatz, Schweiß- und Trennmittel lief er bis zum Jahr 2000 als Hilfsrüstwagen.
1991 wurde ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/2700 auf W 50 Basis gekauft. Mit seinem 2500 lmitgeführtem Löschwasser brachte es eine enorme Steigerung der Einsatzmöglichkeiten. Dieses Fahrzeug gehört noch heute zum Fahrzeugbestand. Außerdem wurde ein LADA NIVA erworben, der als Vorausrüstwagen umgebaut und mit einem hydraulischen Rettungssatz ausgerüstet wurde und sich bis 2005 bewährte.
1992 erhielt die Feuerwehr Eppendorf eine neue Drehleiter DL 30 auf der Basis eines LKW W 50. Es war die erste im damaligen Kreis Flöha. Sie diente als zweiter Rettungsweg für die vor allem in den Ober- und Dachgeschossen liegenden Wohnungen. Diese Drehleiter war bis zum Jahre 2002 im Einsatz.
Als am 10. August 1993 in der Nachbargemeinde Borstendorf die Autowerkstatt Weider mit angebauten Wohnhaus in Flammen aufging, kam neben anderen Fahrzeugen unserer Wehr, auch die Drehleiter zum Ablöschen des Dachstuhls zum Einsatz. Begünstigt durch bauliche Umstände konnten die alarmierten Feuerwehren aller umliegenden Gemeinden und ausreichender Löschwasserversorgung durch das Borstendorfer Freibad nicht verhindern, dass die Werkstatt völlig ausbrannte. Das angrenzende Wohnhaus konnte trotz erheblicher Wasserschäden gerettet werden.
Als 1993 vom Deutschen Roten Kreuz ein Rettungswagen in der Eppendorfer Feuerwache stationiert wurde, verbesserte sich die medizinische Versorgung des oberen Kreisgebietes.
1994 wurde ein weiterer LKW vom Typ LO ROBUR angeschafft. Er wurde in Eigenregie zu einem Schlauchwagen 1000 (SW 1000) umgerüstet. Er ist heute noch ein nicht wegzudenkender Bestandteil des Fahrzeugparks.
Im gleichen Jahr wird ein Löschfahrzeug (LF 8/6) vom Typ IVECO gekauft. Er löste den ROBUR LF 8-TS 8/StA ab. Dieses Fahrzeug wurde von der FF Gahlenz übernommen.
Doch nun zurück ins Jahr 1990:
Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten ging auch an den Freiwilligen Feuerwehren nicht spurlos vorüber. Die Aufgaben wurden umfangreicher. Man denke nur an die extreme Zunahme des Verkehrsaufkommens und damit verbunden, die steigende Zahl der Unfälle. Auch die Eppendorfer Wehr bekam dies zu spüren, musste sie doch allein in den Jahren 1993 / 94 bei acht teils schweren Verkehrsunfällen mit einem Todesopfer technische Hilfe leisten.
Neu für die Kameraden waren auch die Einsätze bei schweren Arbeitsunfällen, wie zum Beispiel in der Firma Steinmetz Weinhold 1992, als der Fahrer eines anliefernden LKWs von einer großen Steinplatte eingeklemmt wurde oder der Absturz eines Dachdeckers an der Großwaltersdorfer Straße in Eppendorf. Dabei kamen zur Menschenrettung erstmals Rettungshubschrauber zum Einsatz, deren Anflugstellen von Kameraden gesichert werden mussten.
Nicht unerwähnt sollen die Waldbrände im Juni 1992 bei Weißwasser bleiben. Auch dort wurden Kameraden der Wehr eine Woche lang eingesetzt.
Als am 15. Januar 1991 eine Jugendfeuerwehr in Eppendorf gegründet wurde, war dies ein wichtiger Schritt, um künftigen Nachwuchs für unsere Wehr heranzubilden. Einige junge Kameraden ab dem 16. Lebensjahr konnten schon in die aktive Abteilung übernommen werden und haben sich, aufgrund ihrer soliden Ausbildung durch den Jugendwart, in der Wehr fest etabliert.
Am 15. Oktober 1994 wurde das 110jährige Feuerwehrjubiläum festlich gefeiert.
Im April 1999 kam es zum Beschluss einer einheitlichen Gemeindefeuerwehrsatzung und somit zur Bildung einer Gemeindefeuerwehr, wobei die Ortsfeuerwehren von Eppendorf, Großwaltersdorf und Kleinhartmannsdorf eigenständig bleiben. Zum ersten Gemeindewehrleiter wurde Bernd Ranft (FF Großwaltersdorf) und zu seinem Stellvertreter Stephan Bauer (FF Eppendorf) gewählt.
Als im Jahr 2000 ein neuer Rüstwagen 1 (RW 1) vom Typ MAN in Eppendorf stationiert wurde, stellte dies eine enorme Steigerung der technischen Ausrüstung dar. Dieses Fahrzeug gehört dem Landkreis Freiberg und wird bei Katastropheneinsätzen benötigt. Es kann auch zusammen mit der innerhalb der Wehr existierenden Katastrophenschutztruppe, welche zur Zeit 7 Kameraden umfasst, überörtlich eingesetzt werden. Innerhalb der Wehr wird es zu fast allen Einsätzen mitgeführt, da es aufgrund seiner Ausrüstung bei Bränden (Beleuchtungsmast), als auch bei Verkehrsunfällen (hydraulischer Rettungssatz bzw. Rettungszylinder) von Nöten ist.
Besonders wichtig wurde die Technik der Wehr am 12. August 2002: Tagelange, sintflutartige Regenfälle brachten Flüsse und Bäche zu Rekordpegelständen. Ganze Landstriche verwandelten sich in Seen. „Land unter“ hieß es teils auch in der Gemeinde Eppendorf und somit für die Feuerwehr tage- und nächtelange Einsätze mit teilweise gefährlichen, da nicht alltäglichen Situationen. Dazu zählten das Sichern von Gebäuden mit Sandsäcken, Versorgungsfahrten durch überschwemmte Straßen, Auspumpen von Kellern und das Bergen von umgestürzten und deshalb auslaufenden Öltanks.
Um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, mussten vor allem lebenswichtige Einrichtungen geschützt werden, wie zum Beispiel die Bäcker, Fleischer und die Tankstelle.
In der Fleischerei Schubert wurde eine Tragkraftspritze stationiert, welche Tag und Nacht das eindringende Wasser aus den Kellerräumen pumpte, um die darin befindliche Elektroanlage der Kühl- und Arbeitsräume betriebsfähig zu halten.
Insgesamt führten bei diesem „Jahrhunderthochwasser“ bis zu 27 Kameraden und 9 Mitglieder der Jugendfeuerwehr einen aufopferungsvollen Kampf gegen die Naturgewalten. Ihnen ist es auch zu verdanken, dass es nur zu materiellen Schäden kam und kein Menschenleben zu beklagen war.
Durch die im Jahre 2003 erfolgte Ersatzbeschaffung für die W 50 DL 30 verbesserten sich die Einsatzbedingungen der Kameraden wesentlich. Die neue Drehleiter auf Mercedes-Benz-Fahrgestell ist mit einem Rettungs- bzw. Arbeitskorb versehen, welcher Platz für 2 Kameraden bietet. Ausgerüstet mit einem Monitor zur Brandbekämpfung und einer aufsteckbaren Krankentrage zur Menschenrettung kann dieses Fahrzeug mit seiner auf 30m Höhe ausfahrbaren Drehleiter optimal genutzt werden.
Ihre Feuertaufe erhielt die DL 30 K, von den Kameraden liebevoll „Rosi“ genannt, am 1. November 2003, als ein Großfeuer den Bergeraum der Milchviehanlage in Eppendorf vernichtete. Durch den Einsatz aller drei Ortswehren und das couragierte und hoch motivierte Verhalten der Kameraden konnte der Brand lokalisiert und ein Übergreifen auf die Stallanlagen verhindert werden. Da das Löschwasser über ca. 1200m Wegstrecke mittels Schläuchen, welche in kurzer Zeit durch den Schlauchwagen (SW 1000) verlegt wurden, herangeführt werden musste, war ein enormer Einsatz an Technik und Material erforderlich. Die fast 21stündige Brandbekämpfung und die anschließenden Arbeiten zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft forderten von den Beteiligten ein hohes Maß an körperlicher Kraft und Ausdauer.
Vom 20.05. bis zum 23.05.2004 gab es dann „120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eppendorf“ zu feiern. Ein vielfältiges Programm erwartete die Besucher auf dem Gelände der Heiner-Müller-Schule Eppendorf.
Ein halbes Jahr später, im November 2004, wurde dann bei der Jahreshauptversammlung der Gemeindefeuerwehr Eppendorf der neue Gemeindewehrleiter René Kluge und sein Stellvertreter Stephan Bauer (beide FF Eppendorf) gewählt.
Im Mai 2005 wurde dann ein gebrauchter Mitsubishi L200 erworben, der den LADA NIVA als Vorausrüstwagen (VRW) ersetzt. Der neue VRW glänzt mit mehr Platz und einer besseren Geländetauglichkeit. Er ist auch wie der LADA mit einem hydraulischen Rettungssatz sowie weiteren Geräten für die schnelle technische Hilfeleistung bestückt.
Weil die Wehr zwar bis dato noch kein „echter“ Verein war, aber trotzdem so gesehen wurde, fand am 13. August 2005 die Übergabe und Weihung der neuen Vereinsfahne der Freiwilligen Feuerwehr Eppendorf statt. Die offizielle Gründung des Feuerwehrvereins war dann am 06. Juni 2008 mit dem richtigen Namen „Feuerwehrverein Eppendorf Sachsen e.V.“. Der Vorstand des Vereins besteht aus Mike Baumann (Vorsitzender), Frank Wischnewski (Stellvertreter) und Mario Weigelt (Kassenwart).
Im Oktober 2006 kam dann der Wunsch von einigen Frauen der Eppendorfer Kameraden auf, eine eigene Wettkampfmannschaft zu gründen und so geschah es dann auch. Die frische „Frauschaft“ wird aber trotzdem von einem erfahrenen Mann trainiert, nämlich Mario Weigelt. Dass er Talent dazu hat und auch die Frauen so einiges von Schlauch, Strahlrohr und Co. verstehen, zeigte der erste große Sieg: Sie wurden Kreismeisterinnen im Löschangriff im damaligen Landkreis Freiberg.
Ebenfalls im Oktober trat René Kluge (Wehrleiter FF Eppendorf) als „Gemeindewehrleiter“ der Gemeindefeuerwehr Eppendorf zurück, behielt aber seine Wehrleiterposition für die Feuerwehr Eppendorf bei. Dadurch wurde Kamerad Stephan Bauer der neue Gemeindewehrleiter.
Wie auch eine Medaille 2 Seiten hat, so gab es auch im Januar 2007 eine gute und eine schlechte Seite für die Jugendfeuerwehr: Aufgrund der Tatsache, dass 5 Kameraden der Jugendfeuerwehr in die aktive Abteilung übertraten, musste die Jugendabteilung eine Pause wegen mangelnden Nachwuchses einlegen. Doch dieses Problem bestand nicht lange, denn schon im Mai entwarf die alte Jugendfeuerwehr Werbevideos, die in der Schule gezeigt wurden und konnte damit wieder 8 Jugendliche für die Jugendfeuerwehr begeistern.
Am 10. Juli 2007 bekam die FF Eppendorf dann eine komplett neue TS 10 (oder auch PFPN = Portable Fire Pump Normal Pressure) der Firma Rosenbauer. Es handelt sich dabei um das Produkt „FOX“, welches für ca. 10.000 EURO gekauft wurde und sich nun auf unserem LF 8/6 befindet.
Da wieder 5 Jahre seit der letzten Wahl vorüber waren, wurden am 26. Februar 2008 eine neue Wehrleitung, ein neuer Feuerwehrausschuss sowie die Vereinsvorsitzenden gewählt. Als Wehrleiter fungierte wieder Kamerad René Kluge und seine Stellvertreter hießen Tino Hübler und Mike Baumann.
Im September dann fand ein Ereignis statt, dass es so noch nie gab: Es wurde der erste Frauenfeuerwehrkalender der Frauenwettkampfmannschaft vorgestellt. Die Frauen hatten diese Idee, um das Feuerwehrkonto für das diesjährige Jubiläum etwas aufzubessern. Sie ließen sich dazu in freizügigen Posen vor einem entsprechendem Feuerwehrhintergrund ablichten. Die Finanzierung der Idee erfolgte durch Sponsoren aus dem Ort. Dieser Kalender sorgte für eine deutschlandweite Resonanz, weil deswegen sogar ein Team von RTL nach Eppendorf kam, um darüber eine kleine Dokumentation zu drehen, die auch ausgestrahlt wurde.
Am 28. Oktober 2008 wurde dann bei der Hauptversammlung der Gemeindefeuerwehr Eppendorf der neue Gemeindewehrleiter und dessen Stellvertreter gewählt, weil die 5jährige Amtszeit abgelaufen war. Als Gemeindewehrleiter wurde wieder Stephan Bauer von der FF Eppendorf mit 54 von 60 Stimmen gewählt. Sein Stellvertreter wurde Tino Hübler mit 60 von 60 Stimmen, ebenfalls von der FF Eppendorf.
Im Januar 2009 wurde eine neue Tradition von Eppendorfer Feuerwehr eingeführt, die sich inzwischen das 6. Mal bewährt hat – das Eppendorfer Winterfeuer, was immer im Januar auf dem Badplatz stattfindet. Zu kulinarischen Verköstigungen kann dabei der nicht mehr gebrauchte Christbaum von den Gästen des Spektakels mitgebracht werden, der dabei kontrolliert unter den wachsamen Augen der Kameraden seine Wärme freigibt.
Im März 2009 wurde Kamerad Tino Hübler auch Ortswehrleiter der FF Eppendorf, da er der erste Stellvertreter des bis dahin amtierenden Eppendorfer Wehrleiters René Kluge war und aufgrund verschiedener Uneinigkeiten und Missverständnissen mit dem Gemeindewehrleiter und einer damit einhergehenden immer schlechter werdenden Kommunikation, trat René Kluge von seinem Amt als Ortswehrleiter zurück.
Vom 5. bis zum 7. Juni 2009 wurde dann das 125jährige Jubiläum der Eppendorfer Wehr mit einer großen Festveranstaltung gebührend gefeiert. Einer der vielen Höhepunkte war die Großübung an der alten Schule im Eppendorfer Zentrum, die bei vielen Schaulustigen Anklang fand.
Um die Brandbekämpfungstaktik noch besser üben zu können, besuchten Kameraden der Eppendorfer Wehr 2010 das Brandhaus in Dresden. Auf dessen 2 Etagen werden Brände nahezu perfekt simuliert und es besteht eine hervorragende Möglichkeit, solche Ernstfälle unter besten Trainingsbedingungen zu üben.
Da in unserer Wehr noch kein Beleuchtungsanhänger stand, erhielten wir über den Landrat einen solchen im September 2010 mit insgesamt 10.000 Watt Leistung. Er verbleibt jedoch im Besitz des Landkreises Mittelsachsen und ist vorrangig dem Katastrophenschutz zugeordnet.
Eine Aufrüstung der größeren Dimension war die Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs im November 2010 von der Firma Ziegler mit 4.500 Liter Wasser an Bord. Das neue TLF auf Basis eines Mercedes-Benz Ateco löste das in die Jahre gekommene W50-Fahrzeug ab, was inzwischen diverse Mängel aufwies.
Im gleichen Monat noch fand auch eine neuere Drehleiter ihren Weg in die Eppendorfer Fahrzeughalle, da das in die Jahre gekommene ältere Modell nicht mehr zum Einsatz kommen durfte. „Adelheid“ ist ebenso wie „Rosie“ auf 30 Meter in die Höhe ausfahrbar und besitzt einen abnehmbaren Korb.
Die „First Responder Gruppe“ der Feuerwehr Eppendorf wurde im März 2012 ins Leben gerufen, um bei einem Ernstfall, bei dem der Rettungsdienst nicht gleich vor Ort ist, sehr schnell medizinische Hilfe leisten zu können. Dabei sind verschiedene Kameraden aktiv die eine Zusatzausbildung absolvierten, um den Bürgern noch effektiver in Notsituationen beizustehen.
2012 fand außerdem auch mit allen benachbarten Feuerwehren eine Großübung beim Kinderheim in Lippersdorf statt. Dabei kam besonders die Eppendorfer Drehleiter zum Einsatz und zur Unterstützung.
Die Bürger der Gemeinde Eppendorf und aller umliegenden Ortschaften besitzen also nach wie vor mit dem zur Zeit bestehenden Fahrzeugpark und der damit vorhandenen Technik sowie den hoch motivierten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Eppendorf ein hohes Maß an Sicherheit für Leib und Leben sowie Hab und Gut. Damit soll die bei weitem nicht vollständige Wiedergabe der Geschichte der FF Eppendorf beendet sein. Mit Schillers Worten aus „Die Glocke“:
„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht!“